530 km Gran Turismo auf der Fernverkehrsstraße B96
Am nächsten Morgen nahmen wir wieder in der Taverne unser Frühstück ein. Anschließend bezahlte ich unsere Rechnung und wir packten alle Sieben Sachen aus dem Lager “Rotzbacke” in das Fahrzeug.
Die Wettervoraussage war nicht besonders gut. Regen bis gegen Mittag. Während einer Mehrtagesfahrt ggf. kein Problem, doch für die kurze Zeit doch schon. Eigentlich hofften wir, dass das Wetter uns hold wäre, um die 4-stündige Kanureise durch 3 Seen zu unternehmen. Die veranschlagte Zeit waren gut über 4 Stunden mit Pausen. Da würden wir erst gegen 17 Uhr abfahren können und sehr spät in der Nacht zu Hause ankommen.
Das passte nicht. Somit entschlossen wir uns, auf der Rückfahrt den Weg per Autobahn nach Berlin / Spandau zu nehmen, um anschließend im Spreewald noch eine kleine Kanu-Tour durchführen zu können.
Alle waren dafür, und ab ging es. Zuerst folgten wir den Landstraßen gen Westen in Richtung Rheinsberg nach Neuruppin auf die A24 und A10 in Richtung Berlin. Es regnete immer noch.
Problemlos erreichten wir dann mit Sonnenschein Berlin Spandau. Wir wollten wenigstens die Zusammenführung der Spree in die Havel kennen lernen. Diese Mündung befindet sich in der Nähe der Zitadelle in Spandau.
Wir parkten das Fahrzeug auf den Parkdeck eines Einkaufshauses und liefen die wenigen hundert Meter zur Landzunge.
Nach dieser Stippvisite und dem Drang mit einem Kanu zu fahren, setzten wir im Navigationssytem unsere Ziel fest – Burg im Biosphärenreservat Spreewald.
Die ersten Kilometer durch Berlins Stadtautobahn gingen zügig voran. Doch mit den neuen Baustellen konnte das Navi keine schnelle und erfolgreiche Route finden. Also kämpften wir uns durch verschiedene Stadtteile im Süden Berlins zur Autobahn zurück.
Die Bahn war frei, somit war eine flinke Fahrt durchführbar. Die schnelle Ankunft in Burg ermöglichte, uns doch diese eine Kanu-Tour zu beginnen. Versprochen ist Versprochen.
Schnell liefen wir zu einem der Verleihe und erhielten unsere Instruktionen, welches Fließ wir nutzen können und deren Streckenführung. Nach Aussage des Vermieters hatte es auch hier am Vormittag geregnet. Somit war unsere veränderte Planung von Vorteil.
Los ging es.
Zu Dritt im Kanu, mit Proviant und Schwimmwesten versehen, konnte unsere Aktivität beginnen. Es war nicht das erste Mal in dieser Region, doch das ruhige Dahingleiten, das Plätschern der Paddelbewegung in dem seichten Wasser auf den Fließen, war eine Erholung.
Kleine Entdeckungen am Ufer unserer Kanutour konnten wir dokumentieren. Zum Glück waren kaum Mücken oder andere Stechtiere zu Massen um uns schwirrend. Das zeichnet den Spreewald zu bestimmten Zeiten aus. Außerdem gab es auch nicht die charakteristischen Kahnfahrten in großer Vielzahl als störenden Faktor.
Unterwegs kauften wir an einem der kleinen Ständen der “Kasse des Vertrauen” ein Glas leckeren Robinienhonig.
Nach ca. 2h Stunden Fahrt auf den Fließen der Spree im Spreewald bei Burg aßen wir unseren Proviant und folgten den Weg nach Hause. Mit Abendbrotzeit übergab ich die Kinder ihrer Mutter und ich fuhr zu meinem Domizil zurück.
Es waren nur 5 Tage, die uns zur Verfügung standen.
Das Ziel war kurzweilig erst einmal den Streckenverlauf der Bundesstraße B96 (Lane B96) kennen zu lernen. Viele DDR – Bürger und internationale Speditionen nutzten diese Verkehrsverbindung zur Fahrt gen Norden an die Ostsee, denn die Autobahnen waren nicht so komfortabel zu damaligen Zeit.
Auf Grund kaum vorher organisierter Planung. ließen wir uns halt treiben. Wenn wir unterwegs ein Hinweisschild entdeckten, besuchten wir diesen Ort, um einen ersten Eindruck des Umfeldes unserer Gran Turismo zu erfahren.
Zum anderen wollte ich eruieren, ob eine Reise mit Kindern unterschiedlichen Alters und Interessen ohne Planung möglich ist. Ich denke schon, denn im Moment der Überraschung und Gegebenheiten, werden aus langer Weile Aktivitäten und Interesse geweckt. Ein Kombination aus Kultur und Aktion bietet sich hierzu an.
Die Straße ist im sehr guten Zustand. In einigen Regionen sind intensive Bauarbeiten an und um die Lane B96 im Auftrag. Sie ist gut ausgeschildert. Es gibt jedoch an Kreuzungsbereichen nur Vermutungen, der Lane B96 zu folgen.
Es gibt eine Zwiespältigkeit entlang der Strecke. Große Diskussionen dazu gab es in Fürstenberg. Hier wünscht man sich eine Umgehungsstraße, damit die vielen LKW, welche die B96 nutzen, aus dem Zentrum der Stadt verbannt werden. Hier kommt es immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Dieses Thema war uns ebenfalls nicht nur dort aufgefallen.
Berlin sollte als Destination für ein paar Tage eingeplant werden. Es gilt das metropolitane Flair zu erleben, und nicht an dem Stress des Berufsverkehres als Reiseziel zu erfreuen.
Achtung! In Brandenburg und Mecklenburg – Vorpommern – hier sind sehr viele Blitzer der modernen Generation aufgestellt! Es ist nicht erkennbar, welche Fahrtrichtung anvisiert wird.
An der Stecke der Lane B96 gibt es vieles aufzuspüren. Wir haben mit dieser Kurzreise eine kleine Spitze der Angebote entdeckt und erfahren. Mit einer längeren Reisezeit über diese Abschnitte, wären intensivere Recherchen erfolgt.
Ich denke, dass eine Fahrt auf der Lane B96 nicht eine einmalige Reise beinhaltet. An Hand der angegebenen Abschnitte können verschieden Zeiträume und Jahreszeiten nutzen. Diese besondere Route im Osten Deutschlands bietet Chancen für zukünftigen Inlandstourismus.. Es verschafft die Möglichkeit und das Gefühl, nicht im Schatten der Großen Zielgebiete von Caravan Reisen oder Roadtrips dies im eigenen Land zu erfahren. Welche Fahrtrichtung man einnimmt ist wie bei vielen Roadtrips, egal
Die Kombination zwischen Landschaften, Ortsdurchfahrten und als Allee – Straße macht die Fahrt abwechslungsreich.
Wir planen die Reise auf der Bundesstraße Lane B96 gemeinsam bzw. als Geschäftsreise zur Suche nach Partnern, ausgewählten Ideen und Angebote und Fotodokumentation wieder zu bereisen und neu zu entdecken.
Eine einmalige Fahrt auf ihr ergibt nicht den Sinn dieser Destinationen als Roadtrip in einer Bucket List.
P.S. Die kaschierte Zierradkappe war durch die Regenfahrt mit weniger natürlicher Patina versehen. Da ich das Fahrzeug mit halbvollen Tank übergeben bekam, gab ich es vollgetankt zurück und offerierte den Schaden. Die Aussage des Mitarbeiters: “Das passiert öfters. das rechnen wir mit ein”. Kein Guthaben wurde deswegen weiter abgebucht.
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