Erinnerungen

Dieser Blogeintrag ergibt sich aus aktuellen persönlichen Momenten von Erinnerungen.

Wir gehen zurück in das Jahr 1999. Ich hatte zu diesem Zeitraum eine wunderbare Freundin in Berlin. Ich lernte sie in meiner ehemaligen Herberge kennen und über die Monate hinweg entstand eine sehr innige Beziehung.

Sie lud mich, ich denke es war Pfingsten, für ein verlängertes Wochenende an die Ostsee ein. Sie wohnte in Berlin Mahlsdorf. Wir wollten Rügen zum Teil mit dem Rad erkunden. Angekommen mit meinem Vehikel, einem Trabant Kübel, verstauten wir am frühen Morgen unsere Utensilien und beiden Räder in ihren Nissan. Als Kleinwagen war in ihm viel Stauraum zu finden.

Ich holte sie von Arbeit ab. Sie hatte vorzeitig diese beenden können und jeder Moment sollte ausgekostet werden. Bei gutem Wetter, mit Sonnenschein und windigen Verhältnissen fuhren wir los. Vom Berlin Mitte fuhren wir zur B 96a. Sie kannte die Strecke besser, als die er B96. Diese befand sich in Berlin zum Teil als Baustelle wieder.

Durch den nachmittaglichen Berufsverkehr schlängelte sie sich mit ihrem kleinen Flitzer durch diese Hauptverkehrsader.

 

 

Rückreise und Resümee

Am nächsten Morgen nahmen wir wieder in der Taverne unser Frühstück ein. Anschließend bezahlte ich unsere Rechnung und wir packten alle Sieben Sachen aus dem Lager “Rotzbacke” in das Fahrzeug.

Die Wettervoraussage war nicht besonders gut. Regen bis gegen Mittag. Während einer Mehrtagesfahrt ggf. kein Problem, doch für die kurze Zeit doch schon. Eigentlich hofften wir, dass das Wetter uns hold wäre, um die 4-stündige Kanureise durch 3 Seen zu unternehmen. Die veranschlagte Zeit waren gut über 4 Stunden mit Pausen. Da würden wir erst gegen 17 Uhr abfahren können und sehr spät in der Nacht zu Hause ankommen.

Bootsreisende

Das passte nicht. Somit entschlossen wir uns, auf der Rückfahrt den Weg per Autobahn nach Berlin / Spandau zu nehmen, um anschließend im Spreewald noch eine kleine Kanu-Tour durchführen zu können.

Alle waren dafür, und ab ging es. Zuerst folgten wir den Landstraßen gen Westen in Richtung Rheinsberg nach Neuruppin auf die A24 und A10 in Richtung Berlin. Es regnete immer noch.

Problemlos erreichten wir dann mit Sonnenschein Berlin Spandau. Wir wollten wenigstens die Zusammenführung der Spree in die Havel kennen lernen. Diese Mündung befindet sich in der Nähe der Zitadelle in Spandau.

Wir parkten das Fahrzeug auf den Parkdeck eines Einkaufshauses und liefen die wenigen hundert Meter zur Landzunge.

Graureiher an der Spreemündung
Zufluss der Spree in die Havel

 

 

 

 

 

 

Kanutour

Nach dieser Stippvisite und dem Drang mit einem Kanu zu fahren, setzten wir im Navigationssytem unsere Ziel fest – Burg im Biosphärenreservat Spreewald.

Die ersten Kilometer durch Berlins Stadtautobahn gingen zügig voran. Doch mit den neuen Baustellen konnte das Navi keine schnelle und erfolgreiche Route finden. Also kämpften wir uns durch verschiedene Stadtteile im Süden Berlins zur Autobahn zurück.

Die Bahn war frei, somit war eine flinke Fahrt durchführbar. Die schnelle Ankunft in Burg ermöglichte, uns doch diese eine Kanu-Tour zu beginnen. Versprochen ist Versprochen.

Schnell liefen wir zu einem der Verleihe und erhielten unsere Instruktionen, welches Fließ wir nutzen können und deren Streckenführung. Nach Aussage des Vermieters hatte es auch hier am Vormittag geregnet. Somit war unsere veränderte Planung von Vorteil.

Los ging es.

Fahrt auf dem Fließ

 Zu Dritt im Kanu, mit Proviant und Schwimmwesten versehen, konnte unsere Aktivität beginnen. Es war nicht das erste Mal in dieser Region, doch das ruhige Dahingleiten, das Plätschern der Paddelbewegung in dem seichten Wasser auf den Fließen, war eine Erholung.

Kleine Entdeckungen am Ufer unserer Kanutour konnten wir dokumentieren. Zum Glück waren kaum Mücken oder andere Stechtiere zu Massen um uns schwirrend. Das zeichnet den Spreewald zu bestimmten Zeiten aus. Außerdem gab es auch nicht die charakteristischen Kahnfahrten in großer Vielzahl als störenden Faktor.

 

Bisam im Spreewald
Muh – Und was sagst Du dazu?

 

 

 

 

 

 

Unterwegs kauften wir an einem der kleinen Ständen der “Kasse des Vertrauen” ein Glas leckeren Robinienhonig.

Nach ca. 2h Stunden Fahrt auf den Fließen der Spree im Spreewald bei Burg aßen wir unseren Proviant und folgten den Weg nach Hause. Mit Abendbrotzeit übergab ich die Kinder ihrer Mutter und ich fuhr zu meinem Domizil zurück.

 

Resümee

Es waren nur 5 Tage, die uns zur Verfügung standen.

Das Ziel war kurzweilig erst einmal  den Streckenverlauf der Bundesstraße B96 (Lane B96) kennen zu lernen. Viele DDR – Bürger und internationale Speditionen nutzten diese Verkehrsverbindung zur Fahrt gen Norden an die Ostsee, denn die Autobahnen waren nicht so komfortabel zu damaligen Zeit.

Auf Grund kaum vorher organisierter Planung. ließen wir uns halt treiben. Wenn wir unterwegs ein Hinweisschild entdeckten, besuchten wir diesen Ort, um einen ersten Eindruck des Umfeldes unserer Gran Turismo zu erfahren.

Zum anderen wollte ich eruieren, ob eine Reise mit Kindern unterschiedlichen Alters und Interessen ohne Planung möglich ist. Ich denke schon, denn im Moment der Überraschung und Gegebenheiten, werden aus langer Weile Aktivitäten und Interesse geweckt. Ein Kombination aus Kultur und Aktion bietet sich hierzu an.

Die Straße ist im sehr guten Zustand. In einigen Regionen sind intensive Bauarbeiten an und um die Lane B96 im Auftrag. Sie ist gut ausgeschildert. Es gibt jedoch an Kreuzungsbereichen nur Vermutungen, der Lane B96 zu folgen.

Es gibt eine Zwiespältigkeit entlang der Strecke. Große Diskussionen dazu gab es in Fürstenberg. Hier wünscht man sich eine Umgehungsstraße, damit die vielen LKW, welche die B96 nutzen, aus dem Zentrum der Stadt verbannt werden. Hier kommt es immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Dieses Thema war uns ebenfalls nicht nur dort aufgefallen.

Berlin sollte als Destination für ein paar Tage eingeplant werden. Es gilt das metropolitane Flair zu erleben, und nicht an dem Stress des Berufsverkehres als Reiseziel zu erfreuen.

Achtung! In Brandenburg und Mecklenburg – Vorpommern – hier sind sehr viele Blitzer der modernen Generation aufgestellt! Es ist nicht erkennbar, welche Fahrtrichtung anvisiert wird.

An der Stecke der Lane B96 gibt es vieles aufzuspüren. Wir haben mit dieser Kurzreise eine kleine Spitze der Angebote entdeckt und erfahren. Mit einer längeren Reisezeit über diese Abschnitte, wären intensivere Recherchen erfolgt.

Ich denke, dass eine Fahrt auf der Lane B96 nicht eine einmalige Reise beinhaltet. An Hand der angegebenen Abschnitte können verschieden Zeiträume und Jahreszeiten nutzen. Diese besondere Route im Osten Deutschlands bietet Chancen für zukünftigen Inlandstourismus.. Es verschafft die Möglichkeit und das Gefühl, nicht im Schatten der Großen Zielgebiete von Caravan Reisen oder Roadtrips dies im eigenen Land zu erfahren. Welche Fahrtrichtung man einnimmt ist wie bei vielen Roadtrips, egal

Die Kombination zwischen Landschaften, Ortsdurchfahrten und als Allee – Straße macht die Fahrt abwechslungsreich.

Wir planen die Reise auf der Bundesstraße Lane B96 gemeinsam bzw. als Geschäftsreise zur Suche nach Partnern, ausgewählten Ideen und Angebote und Fotodokumentation wieder zu bereisen und neu zu entdecken.

Eine einmalige Fahrt auf ihr ergibt nicht den Sinn dieser Destinationen als Roadtrip in einer Bucket List.

P.S. Die kaschierte Zierradkappe war durch die Regenfahrt mit weniger natürlicher Patina versehen. Da ich das Fahrzeug mit halbvollen Tank übergeben bekam, gab ich es vollgetankt zurück und offerierte den Schaden. Die Aussage des Mitarbeiters: “Das passiert öfters. das rechnen wir mit ein”. Kein Guthaben wurde deswegen weiter abgebucht.

 

2. Tag an der Seenplatte

Etwas zeitiger als gewohnt, standen wir auf. Es war frisch und sehr stürmisch an diesem Morgen.

Schnell gingen wir zur “Taverne” und nahmen unser Frühstück entgegen. Ein ausgewogenes Garni – Frühstück. Ich erkundigte mich nach der Lage unserer Anfrage. Dies konnte jedoch nur von der Chefin beurteilt werden. Sie wäre in ner halben Stunde da.

Das reichte unsere Sachen zu packen, um das Zimmer mit abgezogener Bettwäsche zu verlassen. Wir liefen danach durch das sehr große Grundstück, um die Zeit zu vertreiben. Wir entdeckten klassische DDR – Landwirtschaftskultur vor Ort. Erinnerungen kamen auf.

Stuhl
Stall 2

Nach dieser Pause gingen wir zurück zur Essensausgabe und siehe, die Chefin war da. Ich erkundigte mich nach der Sachlage und zur Info kam. “Ihr geht in Haus 2. Euer Zimmer ist “Hotzenplotz”. Es ist offen. Ihr könnt die Sachen hineinlegen, aber nicht abschließen, damit wir noch sauber machen können” . Also schnell in unseren ersten Raum, die gepackten Sachen wurden geschultert. Damit zogen wir in den größeren Stall. Unser Zimmer heißt “Rotzbacke”.

Ein einfacher Raum mit zwei Doppelstockbetten, einem Tisch, vier Stühlen, Hauptlicht und Leselampen am jeweiligen Bett. Einen kleinen Schrank mit Boxen zum ablegen des Reisegepäckes. Das Fenster eröffnete uns den Blick zur Fassade des Haus 1. Dies war der Partyraum des Objektes. Ein großer umgestalteter Stall als Veranstaltungsraum für Konzerte, Theateraufführungen und Partys. Ob die Musik, die hier gespielt wird, meinem Musikgeschmack entsprach? Ich denke eher nicht.

In unserem Stall befanden sich neben den Schlafabteilungen als “Stallboxen” ebenfalls ein Strohübernachtungslagerplatz für Gäste. Weiterhin einen großer Indoor – Spielplatz mit Sandkasten, verschiedene Sportgeräte, Billiard, Tischkicker u.v.a. mehr. Eine super Schlechtwettervariante.

In weiteren ehemaligen LPG – Häusern waren eine hochwertige eingerichtete Gemeinschaftsküche. Die anderen Gebäude waren Gruppenhäuser für Schulklassen. Es gab sogar einen Waschsalon.

Mit diesen Eindrücken gingen wir auf die gegenüberliegende Seite des Komplexes, um uns eventuell ein Kanu zu leihen. Dies wurde uns verneint, denn auch an diesem Tag war mit Sturmböen zu rechnen. Allein jetzt sind die Seen mit hohen Wellen riskant zu befahren. Somit war die Idee einer Kanutour in der Seenplatte hinfällig.

Doch das hielt uns nicht ab, mit dem Auto das Umfeld zu erkunden. Entlang der Seen fuhren wieder nach Fürstenberg zurück.

Seenplatte
Seenplatte

 

 

 

 

 

 

Stadtbesuch Nr.1

Somit eroberten wir als erstes diese Stadt. Ausgerüstet mit einer Stadtkarte aus der Tourismusinformation traten wir unsere Wege an. Über den Markt ging es durch kleine gemütliche Gassen zur Brücke zum Havelpark, eine Landzunge zwischen dem Baalensee und Schwedtsee. Verschiedene multifunktionale alternative Sportbetätigungselemente säumten den Weg. Trotz Sonne, war es frisch und sehr windig. An der Siggelhavel erreichten wir ein technisches Baudenkmal, die Alte Eisenbahnfähre und liefen zurück zur Stadtmitte. Nach einer Mittagspause entdeckten wir den Fisch – Kanu Pass. Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück besuchten wir vorerst nicht.

Was uns in dieser Region auffiel, dass sehr viele Mühlensteine aus Sandstein in unterschiedlichen Größen als Dekoration zu sehen waren. Somit kamen wir zu der Erkenntnis, dass die Produktion in den 17 und 18 Jh. dieser im Zittauer Gebirge stattfand und als Export zur Nutzung gen Norden transportiert worden.

Als nächstes Ziel war Neustrelitz eingeplant. Es liegt entfernt ca. eine Stunde Fahrtzeit von Fürstenberg an der Lane B96 und ca.1,5 Stunden von unserem Domizil. Somit entwickelte sich eine Rundreise mit dem Auto.

Garage auf dem Wasser in Fürstenberg
Mühlstein aus dem Zittauer Gebirge?

 

 

 

 

 

 

 

 

Stadtbesuch Nr.2

Neustrelitz, als barocke Planstadt 1733 an der Stadt Strelitz gegründet. Nachdem vernichteten Brand des Strelitzer Wasserschlosses wurde 1731 im Ortsteil Glienecke das neue Residenzschloss errichtet. Hier befindet sich ein  wunderschönen Schlossgarten. Durch diesen liefen wir als erstes in Richtung Strandpromenade des Zierker Sees.

Diese Stadt war ebenfalls, wie Wünsdorf zur Zeit der DDR, ein wichtiger militärischer Standort der Sowjetischen Streitkräfte.

Mit ein paar Ermunterungen, auf Grund der Wetterlage und dem nicht stattgefundenen Kanuturns, gelang es trotzdem etwas kurzweilige Aktivitäten zu ermöglichen.

Schlosspark Neustrelitz

Nach dieser kurzen Stippvisite machten wir uns wieder auf dem Weg zu unserer Unterkunft. Ein Ordnungsticket hing am Scheibenwischer. Wir hatten die Parkzeit vergessen anzugeben.

An unserer Übernachtungsstätte angekommen, verbrachten wir die Zeit mir Vorbereitungen unseres Nachtlagers. Wir spielten Billard und Gesellschaftsspiele. Nach der Einnahme eines leckeren warmen Abendbrotes begann die nächtliche Spielerei mit der neuen Kamera.

Illumination am Bootssteg

Mit all diesen neuen Eindrücken fielen wir wieder in unsere Betten und schliefen tief und fest.