Zurück zum PKW fuhren wir weiter. Unser Ziel – die Zweite Spreequelle aufzusuchen.
Ich gebe zu, ich bin kein routinierter Fahrer. Warum, naja, ich hatte zwar einen Trabbi Kübel und einen VW – Bus als Eigen zu nennen, doch Fernreisen über unbekannte Straßen und Regionen realisierte ich sehr selten.
Warum, ich nahm mir nie die Zeit, und wenn dann benötige ich einen Navigator. Heute ist es einfach, Straßen mit dem Navi zu befahren, aber muss ihm Glauben schenken?
Mit einer “Extra-Karte” fanden wir die Position, nur das Navi nicht. Wir waren in der Nähe, das wussten wir, als wir nach einem Abbiegemanöver in falscher Richtung, Ebersbach OT Neugersdorf ansteuerten.
Irgendwo muss sie sein. Nach kurzer Überlegung, sprach ich einen Person an, uns Auskunft über die Spreequelle zu geben. “”Drehen sie um, bis zum Kreisverkehr, fahren sie 2. Ausfahrt den Berg hoch, in Richtung Volksbad. Es ist ausgeschildert…”
“Alles gemerkt” frage ich meine Tochter, mein Navigator. “Ich denke schon” sagt sie…und wir fuhren zurück, dem beschrieben Weg folgend. Kurz danach sahen wir das Volksbad. Wir hielten unter den Bäumen der Allee, stiegen aus und fanden kurz vor dem Eingang die 2.Quelle.

Mit einem Wurf einer Münze, hinterrücks geworfen, um Glück zu erhalten, fuhren wir weiter gen Norden. Leider konnten wir die Dritte Quelle in der Nähe von Neusalza – Spremberg nicht erkunden, da unser Fahrzeug für die Tschechische Republik als Mietwagen nicht zugelassen war, und ein Risiko dafür wollte ich nicht eingehen.
Weiter ging es nun auf der Lane B96 in Richtung Bautzen. Wir kreuzten die “Flussscheide”. Dies bedeutet, dass Flüsse sowohl in Richtung Ostsee als auch in Richtung Nordsee abfließen. Leider konnten wir kein Foto realisieren, der Verkehr war zu flüssig.
Entlang der weiteren Dörfer in den malerischen Panoramen erreichten wir Bautzen. Kein Stopp. Kein Foto. Sie besuchen wir einmal von unserem Wohnsitz per Zug, um Details kennen zu lernen. ( P.S. COVID ermöglichte es noch nicht )
Übergang der Lausitz
Kurz hinter dieser Kreisstadt sahen wir einen Hinweis, dem wir folgten um eine klassische Bockwindmühle bei Luga aufzusuchen. Es gibt einige davon in der Oberlausitz, wie in Kottmarsdorf oder in Oderwitz. Mit der ersten Erwähnung 1105 wurden ein paar restauriert und werden heute als Attraktionen genutzt. Hier lernte ich das Schweizer Pärchen kennen, die mit einem Truck durch Deutschland fuhren und in diesem nach Geschäftsaufgabe lebten, ein 4×4 Achser mit allem Komfort.

Weiter ging es in Richtung Niederlausitz, unser nächster Stopp nach dem Tanken. Wir wollten wieder campen. Die Idee war, dahin zu fahren, wo ich das erste Mal mit einem Freund , dem Trabbi meiner Oma im jugendlichen Alter übernachteten, dem Knappensee. Doch es stellte sich schnell heraus, der See ist vorhanden, nur der Campingplatz ist nicht mehr aktiv.
Eine Alternative musste her. Ein kurzes Gespräch mit Einheimischen eröffnete uns neue Möglichkeiten, der Silbersee oder Dreiweibersee. Am zweiten angekommen, durch eine Waldstraße und Empfehlung folgend, Enttäuschung. Die Plätze sind nur für Campingmobile und nicht für das Zelten gedacht. Schade, somit fuhren wir schnell zum Silbersee, denn die Zeit für den Check Inn rannte – ( P.S. Schwarzzelten ist für mich und meine Tochter kein Problem, nur der Kleine kann noch nicht damit umgehen ), das wäre der Notfall gewesen.
Den COVID – Bedingungen des Sommers folgend, erhielten wir unseren Stell- und Parkplatz. Schnell packten wir aus, gestalteten unser Lager unter den Massen aus Deutschland, Tschechien, Niederlande und woher sie alle kamen.
Wie waren wieder die Outlaw, wie bei dem zuvor stattfindenden Kurzurlaub mit meiner Tochter und ihrer Freundin in Senftenberg. Ein kleines Zwei-Mann-Zelt plus Hängematte und Tarp, zwischen zwei Bäumen befestigt. Dazu ein kleiner Gaskocher für die Kreation unseres warmen Abendmales, Nudeln mit Tomatensoße a la Camping (Knoblauch, Zwiebeln, Tomatenmark, Gewürze, Wasser und Käse).
Anhand der Reaktionen, Gestiken und verfolgten Gesprächen, waren wir diese “Flotters des Campingplatzes” – aber warum soll ich meinen halben Hausstand mitnehmen? Camping bedeutet minimaler Comfort mit maximalen Erlebnis!
Schnell nahmen wir noch die Sonnenuntergangsmoment war, spielten ein Gemeinschaftsspiel und legten uns schlafen. Meine Tochter wollte unbedingt unter dem Tarp nächtigen, blieb mir nur das Zelt mit meinem Kleinen.
Nachts regnete es, wie angesagt, aber nicht all zu ausufernd. Am Morgen bereiteten wir unser Frühstück vor, unterhielten uns kurz mit den Nachbarn über das Tarpen im allgemeinen, denn das Interesse dafür hatten wir geweckt. Nachdem packen fuhren wir weiter, in Richtung Berlin.