Insel Usedom 'Glück zu?'

Veröffentlicht am 20. April 2025 um 19:54

Usedom - die zweitgrößte Insel in Deutschland. Sie liegt im Nordosten von Mecklenburg - Vorpommern in der Ostsee.

Sie gehört Anteilig zu Deutschland und zu Polen. Ihre Flache beträgt 445 km2. Der größte Teil zu Deutschland jedoch mit der wenigeren Einwohneranzahl von nur 31.500. Auf der polnischen Seite mit nur 72 km2 leben jedoch 45.000 Einwohner. Svenemünde ist somit die größte Stadt auf der Insel.

Seit 1850 wurde sie für die Erholung ausgebaut. Prächtige Villen, moderne Reedhäuser, ehemalige Schlösser sind bis zur heutigen Zeit Refugien für Urlauber, ob in Seebädern oder im Inneren dieser Destination. Daneben gibt es für den Camper einige Campingplätze. Benannt wurde sie durch die Kleinstadt Usedom. 

Über die B 111 fuhr ich nach Wolgast. Eine Brückenverbindung verbindet das Festland mit der Insel. Irgendein Hinweis mit einer Roten Ampel irritierte mich. Alle vor mir fuhren weiter. Ich also hinterher. Egal, ich war nun auf der Insel. Ein Ziel hatte ich nicht direkt,somit cruiste ich auf der Hauptstraße an die Küste nach Heringsdorf. Neben Bansin und Ahlbeck mitten drin.

Ich parkte meinen VAN für 2h zu einem Preis von 4 Euro und schlenderte die Hauptmagistrale entlang zum Strand. Mit dem Hinweis des Besuches jenes mit einer Kurtaxe stand dort ein Automat. Ehrlich wie ich bin, steckte ich drei Euro in ihn, in der Hoffnung 30 Cent als Wechselgeld zurück zu bekommen. Denkste, der Automat nahm sie als Trinkgeld und gab mir ohne zu murren mein Ticket mit QR - Code heraus. Gemein, echt gemein...dachte ich, was soll es. Ich habe Urlaub.

Ich überquerte die Holzbrücke zum Strand. Ein Stand verkaufte mit musikalischer Untermalung warme und kalte Getränke. Nö, ich musste den Druck nicht noch erhöhen. Eine größere Anzahl an Besuchern aus Tschechien, russischer Sprache und natürlich deutscher Sprache genossen die Seeluft vor dem Abendbrot. Möven suchten ebenso nach Nahrung, ich eher nach Motiven. Ein paar entstanden. Ein kühler Wind pfiff in die Kleidung. Es war auszuhalten. Vom letzten Sturm sah man das nasse Ufer bzw. die angespülten Kiesel oder Muschelschalen. Keine Bernsteine...auf dem gesamten Weg. Das wäre noch ein Highlight für mich gewesen.

Ich unterhielt mich mit einem jungen Mann, der hier eine Geschäftsstelle eines Hörgeräteanbieters leitete. Es war Aufschlussreich. Es beinhaltete Delegieren, Kundschaft und die Frage der Gesellenwanderung. Nein, sie gibt es dafür nicht.

Ich verabschiedete mich und kehrte um und kaufte an einem Fischstand kurz vor Schluss noch ein Brötchen mit Bismarck - Hering. Vier Euro kostete es mir und ich ließ es mir einpacken, für mein Abendessen. Über ein paar Nebenwegen gelangte ich zurück zum VAN. An einigen Villen wurde renoviert oder neue Investitionen moderner Architektur errichtet. Sorry, mich kann nicht für solche Waben begeistern. Zum anderen wird der Blick der Villen zum Meer versperrt. Naja, Investition in die Zukunft. Doch wenn weniger Arbeitsplätze, dann auch keine Touristen. Oder? Schnell suchte ich noch die öffentliche Toilette auf,das hätte auch einen Grund eines Gespräches.

Restaurants öffneten, jedoch eher Pizzaria oder andere Lokalitäten. Kaum so lokal orientiert. Ich musste ja noch einen Platz zum Schlafen finden. Somit machte ich mich auf den Weg, den Spot aufzusuchen, den ich mir am Nachmittag auserkoren hatte. Natürlich nicht orientierend, eine Alternative zu sehen. Dies war ein Parkplatz, hinter einem kleinen Wäldchen an der Hauptstraße. Notfall! 

Zum nahegelegenen Campingplatz wollte ich nicht. Somit probierte ich mein Glück.

Am Nachmittag hatte ich ihn in die erste Riege gestellt. Zu diesem Zeitraum unterhielt ich mit einem Handwerker vor Ort. Er antwortete mir auf meine Fragen, ohne wenig Emotionen. Auf meine Frage zur Übernachtung an jenem Ort, meinte er, dass es verboten sei. Der Bürgermeister macht Kontrolle. Ich "Warum?" "Nun, zu COVID Zeit kamen jeden Tag Leute mit ihren Wohnmobilen. Nach der Übernachtung haben viele ihren Müll hinterlassen, Fäkalien und anderes. Was wir hier sauber gemacht haben. Es machte keinen Spass. Deshalb das Verbot. Du kannst es probieren, ist ja Nebensaison." 

'Glück zu' dachte ich nur in diesem Zusammenhang und positionierte mich mit Sonnenuntergang an diesem Spot, nicht zu frei stehend. Ich öffnete eine Weinflasche, aß das Fischbrötchen, welches sehr lecker war, später Brot und Zutaten. Es war schon dunkel. Orion begrüßte mich wieder. Auf einmal kam ein schwarzer VAN die Straße herauf und fuhr direkt neben mir.

Es hupte. Eine männliche Stimme rief "Hallo , keine Angst" Ich ging zur Fahrertür und ein Mann etwas jünger als ich, meinte freundlich. "Sie wissen, hier ist das Stehen verboten." Ich. "Ähm ja, schade. Ist ein schöner Platz. Zum anderen habe ich schon Wein getrunken." Leichtes grinsen bei meinem Gegenüber. "OK, folgendes Angebot. Sie können hier nächtigen aber keinen Müll hinterlassen." "Geht klar, ich bin Boofer und Tarper, da lernt man dies, seinen Platz so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat." "OK, gute Nacht" "Danke" 

Er fuhr in das moderne Luxusdomizil und ich nächtigte nun offiziell an diesem Ort. Der dokumentierte spektakuläre Sonnenuntergang kam wieder in Erinnerung.

Yes...so sollte es sein.

 

 

'Glück zu' ist der Spruch der Wandergesellen des Mühlhandwerkes.

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