Baruth – Wünsdorf – Berlin kreuzen

Veröffentlicht am 21. Januar 2024 um 21:55

Nach der kurzen Stippvisite der Industriekultur trat ich das Gaspedal und wir rollten gemütlich durch die Brandenburger Wälder.

Unser Ziel war Wünsdof bei Zossen, hier teilt die B96 diese Ortschaft. Diese Kleinstadt besitzt bei Historikern aus der gesamten Welt einen hohen Bekanntheitsgrad, wer sich für militärische Geschichte interessiert.

Doch zuvor hielten wir kurz in Baruth an. Sie liegt im östlichen Teil des Flämings und im Baruther Urstromtales. Beides sind Formationen der Eiszeit, der glazialen Serie.

Hier befindet sich das Schloss Baruth, welches aus dem Alten und Neuen Schloss besteht. Die Geschichte geht bis in die Mitte des 16. Jh. zurück. Interessant sind die vielen Wappen, die das Außengebäude des zu renovierenden Neuen Schlosses prägen. Ein Muss für Heraldiker.  Die ca. 22 ha große Parkanlage lädt in ihrer Natürlichkeit den Mitgliedern eines Gran Turismo auf der Lane B96 zum Verweilen ein, ob als Picknick Pausenplatz oder für eine eigene Landschaftsmalerei, wenn die Staffelei sich auf der Reise dabei befindet.

Peter Joseph Lenné plante 1838 diese Anlage. Offene und kleinteilige Abschnitte prägen diese.

Nach einer kleinen Snackpause holperten wir durch die Pfützen des Parkplatzes und den Pfaden, um den kleinen Schaden am rechten Zierfelgen mit Staub und Matsch zu kaschieren.

Dann ging es wieder auf die B 96. Das klassische Gefühl auf einer Schlagader zu chauffieren.

 

An dichten Wälder vorbei fahrend, an deren Grenzen Zäune mit Stacheldraht sich befanden, gelangten wir nun nach Wünsdorf.

Als Fernverkehrsstrasse ist die Lane B96 ihr entsprechend mit Trucks bevölkert.

 

Angebote ja – keine Durchführung

Über 100 Jahre prägte dieser Standort das militärische Geschehen der Preußischen Armee, die Zeit der Wehrmacht und des Kalten Krieges bis 1994 diese Garnisionsstadt. Bis zu 75000 Soldaten der Sowjetarmee mit ihren Familienangehörigen lebten neben ca. 2700 Einwohnern hier. Eine militärische Mittelstadt südlich von Berlin. Sperrgebiet der Einen, Satellitenstadt der Anderen.

Es regnete bei Ankunft in der “verbotenen Stadt”. Nach kurzer Absprache, gingen wir zu einem der touristischen Shops und erkundigten uns bezüglich der Angebote vor Ort. Corona ermöglichte aktuell keine Führung in den Bunkeranlagen. Somit war diese Idee für uns gestorben. Dies soll nicht heißen, dass wir es nicht ein zweites Mal in Zukunft versuchen werden.

Einen ersten Eindruck konnten wir anteilig aufnehmen.

Da das Interesse meiner Kinder in diesem Zusammenhang sehr gering war, ließen wir es vorerst aus.

Es regnete doller und der Wind blies, somit passte sich der weitere Fahrstiel den Wetterbedingungen an.

Kurz vor der Grenze von Brandburg zu Berlin, in Mahlow im Süden der Metropole teilt sich die Lane B96. Die Alte für durch den westlichen Teil der Stadt, entlang des ausgemusterten Flughafens Tempelhof über Moabit, Mitte, Wedding, Reinickendorf, Wittenau, Frohnau, Hohen Neundorf nach Birkenwerder, wo sie sich mit der B96a wieder vereint.

Vorstadtidylle geht über hektisches Leben der Innenstadt in Vorstadtidylle zurück. Ungefähr 2,5 h haben wir für die ca. 50 km Durchquerung benötigt. ich denke, dass die Fahrtzeit auf der B96a sich auch nicht reduziert.

Das coole für alle beteiligten war, durch den Stadttunnel zu fahren. Wer hier einen GT chauffiert, hat bei gutem Durchflussverkehr seine Fans gefunden

Es ist ehrlich kein Vergnügen, sich durch diesen überlasteten Stadtverkehr seinen Weg zu bahnen, doch es gehört dazu.

Als wir die vereinigte B96 erreichten, hatten wir noch ca. 100 km bis nach Neustrelitz, unser Tagesziel.

 

Ich empfehle ggf. die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg aufzusuchen.

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